Medienarbeit 2.0 by Norbert Schulz-Bruhdoel und Michael Bechtel

Medienarbeit 2.0 by Norbert Schulz-Bruhdoel und Michael Bechtel

Autor:Norbert Schulz-Bruhdoel und Michael Bechtel
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Frankfurter Allgemeine Buch
veröffentlicht: 2015-09-30T00:00:00+00:00


2 Social Bookmarks, Tags, RSS: Knotenpunkte im Netz

„If the news is that important, it will find me.“ So brachte laut New York Times ein amerikanischer College-Student in einer Befragung das Medienverhalten junger Leute auf den Punkt. Die Menschen schauen nicht mehr gewohnheitsmäßig in die Medien – morgens in die Zeitung und abends die Tagesschau –, um zu erfahren, was in der Welt geschieht. Sie warten ab, welche Nachricht wichtig genug ist, Tagesthema zu werden.

Welche Information bedeutsam ist, bestimmen immer weniger die professionellen Medienschaffenden. Hinweise von Freunden, Arbeitskollegen, Geschäftspartnern, Gleichgesinnten werden wichtiger als die Nachrichtenauswahl der Redaktionen. Ist es doch für den Normalbürger einfach und praktisch kostenlos geworden, den engeren oder weiteren Bekanntenkreis auf interessante Themen hinzuweisen. Früher musste man Zeitungsartikel ausschneiden, kopieren und physisch verschicken, mindestens aber telefonieren. Heute reicht ein Klick auf digg it oder „Artikel versenden“. Freunden hin und wieder einen Link auf eine Story zu schicken, gehört im bestimmten Kreisen zum festen Ritual der Beziehungspflege.

Da treten nicht immer Hobby-Redakteure an die Stelle von Profis. Manchmal fällt auch das Kollektiv der Nutzer einer Seite das Urteil: Jeder Internet-User kann gefundene Blog-Einträge, Pressemitteilungen oder Nachrichten mit Titel, Beschreibung und Kategorie bei digg.com einstellen – die Benutzer bewerten den Eintrag mit Hilfe des Verweises „digg it!“ als positiv oder eben auch nicht. Selbst Websites wie Facebook, die eigentlich eine soziale Funktion erfüllen, werden zunehmend als Kanäle genutzt, die Menschheit auf interessante Meldungen aufmerksam zu machen.

Intensive Web-Nutzer lesen nicht weniger als andere Zeitgenossen – vielleicht sogar mehr, aber gewiss anders. Sie nutzen die riesigen technischen Möglichkeiten, interessante Informationsquellen zu ermitteln und sich zu ihren Themen ständig auf dem Laufenden halten zu lassen – und sie stützen sich auf die Erfahrungen und Empfehlungen anderer im sozialen Netzwerk. Hier tun sich für die PR große Möglichkeiten auf, die bisher zu wenig genutzt werden.

Wenn von Web-2.0-Instrumenten die Rede ist, fällt einem immer zuerst der Blogger ein – dann folgen Podcast und Youtube. Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs. In diesen Ecken des Netzes tummeln sich junge Kreative, die kleine, aber aktive Vorhut der Web-2.0-User. Mindestens ebenso typisch für die Nutzung des Netzes durch Millionen von Menschen ist zum Beispiel der unspektakuläre, aber folgenreiche Umgang mit Lesezeichnen, Tags und RSS-Feeds. Trotzdem finden diese seltsamerweise kaum Beachtung, wenn vom Potential der Social Software für Public Relations die Rede ist.



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